Zerlegen oder Restaurieren?

monzaguhru
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Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 105Beitrag monzaguhru »

Ein unscheinbarer Anruf aus dem Westerwald erreichte mich. Eine Frau, die, nur spärliche Auskünfte zu einem Monza Bj. 1981 geben konnte. U. a.: Seit 17 Jahren in der Garage, lt. Brief 2te Hand, 47.000 km lt. Tacho, was das Scheckheft glaubhaft belegt.

Nach 2 ½ Std. Fahrt dorthin konnte der Monza wieder Tageslicht erblicken. Ein 3,0 E mit 5 Gang Getrag in Rot gepaart mit roter Velvet Innenausstattung in TOP Zustand.
Nach meinem Geschmack kein wirkliches higlight, diese Farb-Kombination.

Rost an den Kotflügel unten, Frontblech, Schweller und Heckschürze unten. Alles überschau- und machbar.

Top sind die Dome, der Schlossträger über den Scheinwerfern, Längsträger, Radläufe.
Alles unverbastelt!

Das , was für eine Restaurierung spricht. Die Alternative. Zerlegen und in Teilen verkaufen was eine weit höhere Rendite bringt.
Was ist eure Meinung dazu :?:

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gentleman-driver
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 108Beitrag gentleman-driver »

Hallo,

Zerlegen:

Hier ist die Sichtweise, das Ziel: "NUR" Geld zu machen unter Berücksichtigung, das mobil-technisches Kuturgut zu ignorieren und unwideruflich zu vernichten.

Das an einem Fahrzeug, das eine hervorragende Basis für einen Teil- bzw. Neuaufbau bietet.

Restaurieren:

Zu erst einmal, hier haben wir eine sehr seltenen Farbkombination (persl. Geschmack aussen vorgelassen) die die späten 70iger 100% wiederspiegelt.
Das in einen fast Neuwagenzustand.

Es soll wenige geben, die diese Farbkombination "Porno" nennen. Ich persl. finde diese Deklaration mehr als abwertend.

Sie ist einmalig und das allein muss heissten: "Erhalten" !

Die Karosse weisst fürs Alter relativ wenig Schaden auf und dieser ist absolut überschaubar, machbar und finanziell tragbar.
Hier sind schon weit aus verrottete Objekte mehr oder weniger gut herrgerichtet (Zusammengeflickt) worden. Damit meine ich den Arbeitsaufwand und die Geldinvestition wo man schon meinen kann, hier ist "gutes" Geld "schlechtem" nachgeschmissen worden.

Das sehe ich hier bei diesem Monza nicht, dass das der Fall ist.

Technisch:

Ein A1 in 3,0 E Motorisierung ist selten, kombiniert mit einem 5 Gang Getrag Getriebe erst recht.

Auch so bietet die gesamte Technik eine sehr gute Basis: "niedrige Gesamt-km-Laufleistung"!

Das Interieur:

Fantastisch, nicht verbleicht sondern kraftvoll in der Farbe.
Keine Lautsprecherboxen in den Türpappen, Hutablage. Im Gegenteil, eine seltene originale 3teilige Musikanlage als Turm in der Mittelkonsole.
Nirgends was abgegriffen, verschlissen, verschmiert oder schimmelig.


Für mich ist die Antwort klar:

ERHALTENSWERT

Hoffe Dirk, du triffst die richtige Entscheidung, verkaufst den Monza an und in liebevolle Hände an jemanden, der das auch so sieht. Lust und Liebe hat, hier etwas zu investieren um etwas seltenes an mobilen Kulturwert zu erhalten und ihn auf die Strasse bringt um allen OPEL-Fans und allen Anderen zu zeigen, was OPEL mal baute, was Opel mal konnte.

Eine absolute Bereicheung der noch verbliebenen Monzas. Siehe dazu die Zulassungs-Statistik.

:idea:

;)
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 111Beitrag HolgerBY »

Hmm, also nur nach den Bildern würde ich sagen zerlegen. Er ist ja nicht mehr in einem originalen, also unrestauriertem Zustand. Schlechte Teilreparaturen mit deutlichem Spachteleinsatz sind für mich immer abschreckend. Die Dome sind auch bereits angegegriffen, so wie die Kotflügel unten aussehen dürften die A-Säulen auch nicht mehr die besten sein. Auch die Chromstossstangen scheinen nicht unverformt zu sein.

Ausstattungstechnisch ist es natürlich ein Highlight einen 3.0E mit original 5-Gang-Schaltung zu erhalten. Aber innen ist er nur Standard C, ohne Fensterheber, Klima oder Tempomat. Ich erkenne auch kein Schiebedach. Ist denn der Motor noch original? Zumindest das Kühlsystem passt nicht zum Modell.

Insgesamt betrachtet braucht man schon sehr viel Enthusiasmus, Zeit, Geld und viele Teile (aber die hast Du ja), den wieder auf die Strasse zu bringen. Und ich muss dazu sagen, dass mir persönlich diese Farbkombination sehr gut gefällt! Aber realistisch gesehen sind da schon bessere geschlachtet worden...
monzaguhru
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 113Beitrag monzaguhru »

Sicherlich ist es einfacher den Monza zu zerlegen , aber vom Arbeitsaufwand ist alles überschau bar. Mann darf sich hier nicht von der Staubschicht und Dreckschicht beeinflussen lassen. Was ist zu tun um hier einen richtigen Oldtimer zurück ins Leben zu rufen ? Kotflügel und Fontblech müssen neu keine Frage. Dome sind top , Längsträger auch. Schweller Endspitze dürften mit wenig aufwand wieder hergestellt sein. Dann wäre da noch die Heckschürze zu machen aber auch dies dürfte für Schrauber kein Problem sein. Also mit gut 800-1000 Euro wäre mann dabei und hätte einen guten Oldtimer und einen schönen Monza mehr auf Deutschlands Straßen.
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 115Beitrag gentleman-driver »

monzaguhru hat geschrieben:
Mann darf sich hier nicht von der Staubschicht und Dreckschicht beeinflussen lassen. Was ist zu tun




? Dann sorge mal durch Bilder ohne Staub- und Dreckschicht für Klarheit. Mach auch mal Bilder von den kritischen Stellen des Schlossträgers wie gut die sind.

Grundsätzlich, wie bereits von mir geschrieben, sehe ich eine Restaurierung recht positiv im Aufwand und Umfang.
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 119Beitrag HolgerBY »

Ich denke auch, dass man nur aufgrund der Bilder keine vernünftige Aussage machen kann. Aber 800-1000EUR bräuchte man ja schon fast für die Karrosserieteile! Alleine schon gute gebrauchte Kotflügel kosten bereits ein halbes Vermögen, wenn man die nicht bereits rumliegen hat. Inwieweit die Technik von der langen Standzeit (Einspritzanlage, Benzinpumpe, Tank, Bremssättel, etc.) noch intakt ist, zeigt sich erst beim zerlegen/wieder in Betrieb nehmen. Selbst wenn man alle Teile irgendwie rumliegen hat (...selbst die "kosten" Geld), und sich selbst zu helfen weiss, käme immer noch eine gute Summe für die notwendige Teillackierung zusammen. Und dann hat er bestimmt noch Löcher auf dem Armaturenbrett wegen der optimal angebrachten Aufbaulautsprecher.

Für Enthusiasten mit viel Zeit und Ersatzteilen ein lohnendes Objekt wegen der Laufleistung, aber wirtschaftlich gerechnet ist es keine Arbeit mit finanziell positivem Ergebnis. Aber es wäre natürlich trotzdem schön, wenn sich jemand des seltenen Monza annimmt, und den mit Liebe wieder aufbaut. Schlimm fände ich, wenn man dann nur um des Fahrens und Erhaltens Willen eine weitere Spachtel-/Bastelbude macht. Das hat der dann wirklich nicht verdient! Denn in dieser seltenen Farb-/Motor-/Getriebe-Kombination ist er einfach ein schöner Wagen!

PS: Wenn er restauriert ist, will ich mal damit fahren! :)
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 121Beitrag gentleman-driver »

HolgerBY hat geschrieben:
aber wirtschaftlich gerechnet ist es keine Arbeit mit finanziell positivem Ergebnis.




Diesen Aspekt gibt es beim Hobby überhaupt nicht!

Da kann man / keiner von einer Amortisation ausgehen. Wenn das einer macht, sein Ziel sein sollte, darf er kein Hobby betreiben.

Allgemein sind die Preise für Monzas die letzten Jahre gestiegen, haben einen Wertzuwachs erlebt. :D

Bei diesem Monza sehe ich Kaufpreis + Restauration in der Endsumme nicht höher als der Wert des Monzas.

Das bei ordentlicher und sauberer Arbeit, fachmännischer Lackierung "OHNE" Spachtelmasse und murks.
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HolgerBY
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 122Beitrag HolgerBY »

Das hängt nun von der Absicht des Hobbys ab! Wenn das Hobby die Restauration von Fahrzeugen ist, stimme ich Dir zu. Wenn sich das Hobby allerdings auf das Besitzen, Fahren und Erhalten, so wie bei mir, bezieht, dann ist die wirtschaftliche Betrachtung schon ein Argument. Denn wenn ich für eine gute Restauration mehr Geld investieren muss, als der Wagen im Anschluss auf dem Markt erzielen würde, dann ist das das berühmte "gutes Geld schlechtem hinterherwerfen". Und da rechne ich die Arbeitszeit für eine solche Restauration noch gar nicht ein.

Bei Ebay ist letztens ein auf den ersten Blick sehr guter silberner Monza C A1 (innen rot, 3.0E mit 5-Gang) mit deutlich besserer Ausstattung und 52tkm für EUR 4565,- versteigert worden. Mit echten TOP Domen, damit meine ich wirklich unrestauriert rostfrei bis zu den Stehblechen! Für diesen Betrag schafft man es sicherlich nicht den roten Monza in einen vergleichbaren Zustand zu bringen, ausser man kann kann wirklich alles selber machen (einschl. Lackierung) und hat die notwendigen Teile alle rumliegen. Doch wer kann schon behaupten Topmechaniker, Toplackierer und Topkarosseriebauer zu sein? Irgendwas muss man immer "ausser Haus" erledigen lassen.

Klaus, wenn ich mich recht entsinne hattest Du doch das Argument der Wirtschaftlichkeit, welches Du hier in meiner Argumentation beanstandest, bei dem vor geraumer Zeit auf Ebay inserierten und dann "im OHF Forum" restaurierten opalgrünen Senator angeführt (vermeindliche Zustandsnote versus Kaufpreis). Und dieser Senator war in in einem deutlich besseren Zustand als der hier beschriebene Monza. Deswegen bin ich nun doch etwas verwundert, über Deinen "Einsatz" bzgl. des roten Monzas!

Aber ich verstehe Dich schon, Du verehrst eben den Monza, ich den Senator. So verteidigt jeder seinen Typus... ;)
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 125Beitrag gentleman-driver »

Hallo Holger,

ich beanstande Deine Meinung nicht, nein. Ich akzeptiere sie, nur ich kann dieser nicht ganz zustimmen.

Ob Monza oder Senator, hier mache ich keinen Unterschied in der Beurteilung dieser Fakten.

Ich habe den Eindruck, der Senator wird besser dargestellt als er war und der Monza schlechter als er ist.

Doch das ist gut für eine Diskusion.

Den grünen Senator habe ich persl. begutachtet und Detailbilder gemacht (sind noch da, abgespeichert).
Dieser Wagen war schlechter als der Monza hier und es ging in keinster Weise um die Frage der Amortisation, sondern und das haben einige bis heute nicht verstanden, um den zu hoch bezahlten Kaufpreis für dieses Objekt. Erst dadurch ist es unrentabel geworden.

Über die Qualität der Ausführungen vieler Arbeiten kann man sich streiten, Note 2 wurde dabei seltenst erreicht und über eine endgültige Fertigstellung des Senators hat man vom Besitzer bis heute nichts gehört, oder habe ich etwas übersehen?

Klar ist, das hier ein Schrauber der mit Spass und Freude dran geht, gefragt ist.
Auch klar, das hier ein professioneller Lackierbetrieb ggf. auch ein Karosseriebetrieb angesagt ist.

Wenn der Käufer "alles" in Fremdarbeit durchführen lässt, wovon nicht ausgegangen wird, sieht es natürlich ganz anders aus.

Warten wir die Bilder vom Guhru ab, wenn er uns einen gereinigten Monza zeigt, saubere Domeden, Schlossträger oberhalb der Scheinwerfer, ect..

Vieleicht verrät uns der Guhru, zu welchem Kurs er den Monza veräussern möchte.

Dann sehen und wissen wir mehr und können ggf. eine neue Wertung vornehmen.
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Re: Zerlegen oder Restaurieren?

Beitrag: # 141Beitrag hoko »

hallo Guhru,

Schlachten ... :D
bau dir den Motor und das Getriebe aus, den Rest nehm ich.
Hab genau so einen auch gekauft.


Gruß Heiko
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