Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. Teil 2

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gentleman-driver
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Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. Teil 2

Beitrag: # 3696Beitrag gentleman-driver »

Teil 2/0:

Buongiorno,

Bonne journèe,

Buen dia

oder Hallo zusammen.

Eine kurze Wasserstandsmeldung vor ab.

"Ich bin wieder zurück, dort wo ich wohne!"

In den über 3 Wochen der Tour habe ich äusserst viel erlebt. An Eindrücken, an Emotionen,
an so vielem, was mein Leben sehr bereicherte. Dies werde ich noch wirken bzw. nach
wirken lassen. Von daher werde ich erst in Tagen mit meiner Berichterstattung, hier im Forum,
beginnen. Zuvor muss ich an bzw. um die 600 Bilder aus 3 Geräten (Smartphone, Compact- wie
Spiegelreflexkamera) sortieren.

Gebt mir etwas Zeit, ich verspreche, es werden sehr interessante Berichte werden.

Der OPEL Monza hat anstandslos fast 6.000 km abgespult. Davon von Freitag auf Samstag
in 24,5 Stunden die 2.077 km Heimreise.


Die Flaniermeile in Alicante, Spanien, mit 6,5 Millionen Mosaiksteinen
20161004_171310_001, klein.jpg

Also, wir sehen uns. Bis dahin.
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Lau-Michel
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Re: Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. Teil 2

Beitrag: # 3697Beitrag Lau-Michel »

Welcome home....und für den Monza: well done! Alles also wie zu erwarten! ;)

Viele Grüße
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gentleman-driver
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Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. Zusammenfassung

Beitrag: # 3731Beitrag gentleman-driver »

Kurze Zusammenfassung der zurück liegenden Zeit.

2003 hat das Unternehmen Abteilung: "Aussendienst" aufgelöst. Somit erhielt ich zu meinem 50zigsten
meine Kündigung. Zu diesem Zeitpunkt hatte Deutschland weit über 5 Millionen Arbeitslose.
Jetzt einen Job, und in diesem Alter, zu finden = aussichtslos.
Keine 15 Monate später, zum 01.01.2005 wurde "HARTZ IV" eingeführt. Da war ich gleich mit dabei.

Damit begann das Elend des Elens.

Nicht nur, dass all meine an die 1.000 reichenden Bemühungen, einen Job zu bekommen, erfolglos
blieben, nein, auch eine 3 monatige sehr erfolgreiche Weiterqualifizierung bei der TÜV-Akademie
München (Täglich 8 Stunden Schulbank drücken mit Ende 56) blieb erfolglos. Wirtschaft + Industrie interessierte es nicht! Lernte Schmerzhaft Verhalten Dritter, die ich nach Arbeit fragte:
"Du kannst für mich arbeiten, doch zahlen kann ich dir nichts. Meine Tasche ist erst "Halbvoll"!

Vor ca. 4 Jahren, 2012, diagnostizierte der Hausarzt: "Burn Out" bei mir, riet zur stationären Reha
am Meer. Die gesundheitlichen Probleme wuchsen. Der konsultierte Kardiologe diagnostizierte
unabhängig vom Hausarzt das Selbe.
Reha-Anträge + Widerspruch scheiterten über den Rententräger an den "grauen" wie "verstaubten
Eminenzen" des medizinischen Dienstes (MD), alles basierend auf "NUR" Aktenlagen. Im Gegensatz
zu meinen Ärzten, die mich persönlich kennen lernten, mich untersuchten.

Eines Tages kam eine Melanom, bei einer Routineuntersuchung, zum Vorschein.
Es wurde operativ entfernt.
Daraufhin verlangte des Hartz IV Amt von mir: Ich soll meine Arbeitsfähigkeit beim Versorgungsamt
fest stellen lassen.

ERGEBNIS:
"Ich erhielt einen Schwerbehindertenausweis mit 60"%!

Somit wurde ich mit 61 Jahren zu 12/2014 verrentet!

Sanktionen, Demütigungen u. a. vom Hartz IV (der feinsten Sorte), soziale Isolierung, wie weitere
tiefgreifende Momente haben über mehr als ein Jahrzehnt schleichend doch massiv mich kaputt
gemacht. Mein Selbstbewusstsein zerstört, verlor meine Selbstbestimmung, war nur noch eine
Majorette durch die Hartz IV Fremdbestimmung.

Neuer Anlauf zu einer stationären Reha zu kommen. Diesmal als Rentner Antragsteller und somit
über die Krankenkasse. Auch hier das gewohnte Ergebnis des MD. Es folgte darauf ein Wechsel der
Krankenkasse. Erneuter Anlauf mit neuer Hintergrundinfo, die mir zugespielt wurde. Nach ca. 4 Jahren
Kampf erhielt ich die Zusage zu einer stationären 3 wöchige Reha. 02/2016 angetreten und
nach 3 Wochen nach unmenschlichen Verhalten selbiger bzgl. Behandlung des Antrages auf
Verlängerung, (Was System hat) beendet.
Kosteneinsparung der Krankenkasse auf dem Rücken meiner Gesundheit.
NEIN, das lies ich mir nicht gefallen. Kämpfte über den Vorstandsvorsitzenden der Krankenkasse und
erhielt erneut eine Reha, gleich über 6 Wochen.

David siegte über Goliat und das ohne Rechtsbeistand. Das war ich mir wert!

Nach wie vor versuchte die Krankenkasse mir es madig zu machen. Hartnäckig hielt ich daran fest,
bestand darauf, die gleiche Klink wie zuvor.
Ich wählte die gleiche Klinik, obwohl wieder 1.000 km Anreise, basierend auf und massgeblich dafür:
Ich kannte inzw. das Haus, die internen Abläufe, die Ärzte, das Pflegepersonal, das Essen und
das wichtigste überhaupt:
Eine bereits erstellte Patientenakte, die auf erarbeitetes Vertrauen vorhanden war.

All das und vieles mehr kosteten mich extrem viel Energie, die ja gar nicht mehr vorhanden war.
Es hiess für mich:
Akku aufladen, Kondition wie auch Ausdauer aufbauen und wieder zu mir selbst finden.

Mir war klar, das geht nicht in 6 Wochen, was in ca. 13 Jahren kaputt gemacht wurde.
Im 1. Step: Die Basis zur Genesung kann ich dort bauen.
Im 2. Step, meine Reise, kann ich, muss ich mich fordern, mich mit dem Ungewissen konfrontieren,
zur Selbstbestimmung zu rück kehren, in dem ich eigenständig Entscheidungen treffen muss.
All das und vieles mehr müssen mich wieder Selbstbewusster, Selbstsicherer machen.

So reifte der Grundgedanke:
Die Basis ist die stationäre Reha, Ausbau, Festigung mit Gewinnung einer Nachhaltigkeit dann
die Reise.
Es ist und wird "KEIN" Urlaub sein / werden.
Trotz, so meine ich, bester Vorbereitung hat es etwas Abenteuerliches, ohne direkt ein
Abenteuer zu sein. Was ich ahnte, es werden mit unter hohe Anforderungen an mich gestellt.
Diese zu lösen, zu entscheiden und zu bewältigen. Ob ich dem gerecht werde, wird die Reise
zeigen.
Mit 63 Jahren und erstmals in meinem Leben, alleine zu reisen, das mit / im 33 Jahre alten Auto,
macht auch nicht jeder.

In den 6 Wochen Reha, auf der Insel Usedon an der Ostsee, erreichte ich nicht die erhofften Ziele.
Zum teil lag es an dem Fachpersonal, die durch zu starken Tunnelblick, gepaart mit den Vorgaben
des Kostenträgers den individuellen Einzelfall nicht sehen, dadurch nicht verstehen.
Dann traten in der 4 Woche massivste Kopfschmerzattacken alle 2 Tage auf, wo das leitende
Fachpersonal nicht, bzw. nur äusserst schwerfällig aus den Pötten kamen. Das wiederum für
mich einen Rückschlag in mehreren Bereichen bedeutete.

Der Tag der Abreise war da. Ich hätte noch 2 Wochen gebrauchen können. So fuhr ich
am Mittwoch den 31.08.2016 die 1.000 km heim.
Der Abreisetag der Reha ist / war der Beginn meiner anstehenden Reise.
Zu Hause angekommen, hiess es: Wäsche waschen, Vorbereitungen zur Süd-Europa-Reise treffen.
Ein wenig mulmig wurde mir, je näher der Abreisetag kam. Mein Magen meldete sich mit
mir nicht bekannten Zeichen. Egal, da muss ich durch und ich denke, erst einmal im Auto
sitzen und fahren, beruhigt es sich wieder. Nur, den Mut zu haben, wirklich ins Auto einsteigen,
Zündschlüssel umdrehen und S T A R T E N !!!

Das tat ich dann auch, wie geplant, 15 Tage später, am 15.09.2016.

doch zuvor musste der Opel Monza technisch durch geschaut werden. Er hatte ja gerade erst über
2.000 km durch den Reha-Aufenthalt tapfer hinter sich gebracht.

Neben den noch anstehenden Besorgungen baute ich das Bett im Opel Monza:

Die Rückbank flach gelegt und als erstes Schutzlacken gelegt:

Bild

Bild


Dann, von der Balkonliege die gepolsterte Auflage rein:

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Diese mit einem Spannbetttuch bezogen:

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Bettdecke + Kopfkissen rein:

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Vorhänge:

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Der Blick vom Heck aus nach vorne:

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Parallel zum Bett, also vom Fahrersitz nach Hinten war der Platz für die 2 Taschen mit Kleidung,
Werkzeugbox und 10ltr. Reservebenzinkanister. Die 2 teilige Hutablage blieb drin. Darauf die
Hemdtaschen flach abgelegt. Alles Andere wurde dann in die Heckbox geladen.

Bild


Am Abend zuvor, 14.09.2016 war soweit alles ge- und eingepackt.
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Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. 1. Tag

Beitrag: # 3732Beitrag gentleman-driver »

TAG 1 der Reise am 15.09.2016:


Nach dem Frühstück, der Opel Monza war am Tag zuvor beladen worden, ging es los.
KM-Stand, Abreise: 219.374

Grundsatz war u. a.: "Keine Autobahn zu benutzen!"
So fuhr ich von Rosenheim aus los. Zw. Nussdorf und Ebbs überschritt ich die Landesgrenze
nach Österreich (Austria). Weiter über Kufstein über die Bundesstrasse 171 nach Innsbruck.
In diesem Verlauf tankte ich, sehr günstig. Es war eine ruhige Fahrt.

In Innsbruck ist ein Navi sehr hilfreich, den Weg zur alten Brennerpass Strasse zu finden.

Auch das Seltene fand ich, bzw. hatte ich vor der Lupe:

Bild


Über die Brennerstrasse, nach Italien. Bei Gries, Gemeinde Brenner, Brennerpass,
die Grenze nach Italien passiert. Rechts die Staatsfarben von Italien + Euro-Flagg:

Bild

Bild

Eine Strecke zum Gardasee, die ich schon fast als Heimstrecke bezeichnen möchte.

Zum Grundsatz machte ich mir auch:
Gegen 15.00 Uhr das Navi so einzustellen, das es mir "Camping-Plätze" anzeigt.

Gardasee Nord, was mein angesteuertes Ziel war, passte auch zur Uhrzeit.
Campingplatz ZOO in Arco, Gardersee Nord, nach 331 km. Eine ruhige und entspannte Fahrt.

Hier muss kurz zuvor ein riesiges Event statt gefunden haben.
Zum Abendessen in ein Restaurant, ca. 300 m ausserhalb. Alles OK und geschmeckt hat es auch.

Ich entschloss mich, kein Zelt auf zu bauen, sondern die erste Nacht mal im Opel Monza
aus zu probieren.

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Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. 2. Tag

Beitrag: # 3734Beitrag gentleman-driver »

Tag 2 der Reise am 16.09.2016:

Nach einer Nacht, in der ich gut im Opel Monza geschlafen hatte, stand ich früh auf.
Nachdem ich den Waschraum besuchte, die Frage nach dem Frühstück.

Was mir am Abend bereits auffiel, kein Lokal am Platz, Kiosk minimalistisch. Croissants waren
erhältlich und einen Kaffee aus dem Automaten. Na ja!

Der Start bei einem KM-Stand von 219.703 Richtung Genua.

Nachdem ich die östliche Seite des Gardasee kenne, fuhr ich bewusst die westliche Küstenstrasse
Richtung Süden. Im Nachhinein, ganz ehrlich gesagt: "Enttäuschend"!
Tunnel, Tunnel und nochmals sehr enge Tunnel. So gut wie nie etwas vom Gardasee zu sehen.

Im Süden, bei Desenzano, querte ich die Autostrada A4, Verona - Mailand. Fuhr weiter Landstrasse
Richtung Genua. Genua sollte mein heutiges Etappenziel sein. Jetzt, nach ca. 130 km der
Tankstop Nummer 2.
Schnell musste ich erkennen, hier ist, über Land zu fahren, geografisch, kein Blumentopf zu
gewinnen und Genua heute nicht zu erreichen. So entschloss ich mich, bei Cremona auf die
Autostrada A21, Richtung Piacenza zu gehen. Bei Tortona auf die A7 nach Genua.

Ca. 40 km vor Genua, um 14.52 Uhr zeigte mir der Tacho folgenden Stand an:

Bild

Also Gesamt: 220.000km.


Das Navi zeigte mir zum Campingplatz eine geringere Entfernung an, als nach Genua.
Ich wollte bewusst nicht in diese Metropole fahren. Zu grosser Stress, dachte ich mir.
Ich war noch nicht so weit, als das ich dieser Konfrontation gewachsen sei.

Doch dann kam es anders. Das Stadtschild von Genua:

Bild

Vom Campingplatz noch nichts zu sehen.
Ich folgte weiter dem Navi, was mich "in" Genua einen Berg hoch führte. Hier war dann auch
die Beschilderung zum Campingplatz vorhanden.
Zusammengefasst: Ein Campingplatz in der Stadt, im Stadtteil "Pegli", oben auf dem Berg:

http://www.campingvilladoria.it/

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Nach dem Duschen:

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Hier musste ich noch intensiver erfahren, es ist um ein Abendessen schlecht bestellt.
Keine Gastronomie, nur ein Kühlschrank an der Rezeption. So bestand dann mein Abendessen
aus Südtiroler Schinken mit Butterkeksen, die ich von zu Hause dabei hatte. Dazu ein läcker
Bierchen. Na dann:

Bild


Ich konnte jedoch an der Rezeption mein Frühstück für den nächsten Tag bestellen. Ja ha,
3 Croissants mit Schoko gefüllt.

Der Tag endete mit der Entscheidung, wieder im Opel Monza zu schlafen. dieser zeigte heute
den KM-Endstand von 220.041 auf. Tagesetappe waren 336 km und das ist eine gute Grösse.
Auch für die weiteren Tage.

Ich bemerkte langsam, alleine zu reisen, keinen Beifahrer und somit keine unterstützenden
Hände zu haben, keine alternativ Gedanken zu erhalten, gar Jemanden der dir Entscheidungen
abnimmt, eine harte Sache.
Navi beobachten, Kartenmaterial anschauen, auf die Strasse und den Verkehr achten,
da bleibt keine Zeit um noch grossartig Bilder machen zu können.
So hatte ich es mir nicht vorgestellt!

Müde fiel ich ins Bett.
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Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. 3. Tag

Beitrag: # 3735Beitrag gentleman-driver »

Tag 3 der Reise am 17.09.2016:

Früh wieder aufgestanden, Waschraum aufgesucht und zur Rezeption, mir die 3 bestellten
Croissants zu holen. Einen frischen Milchkaffee gab es dazu. Dann die Abreise. Erst einmal
schauen, aus Genua her raus zu kommen. Es erwies sich als recht einfach, dank gutem Navi.

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Das ist es endlich, das ersehnte Mittelmeer:

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Ein Containerschiff, welches vor kurzem erst im Hafen von Genua abgelegt hat.
Es begleitete mich eine zeit lang auf meinem Weg Richtung Frankreich.

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Die Insel:
https://it.wikipedia.org/wiki/Area_mari ... i_Bergeggi

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Was fährt da vorne, vor mir :?:

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Ich erreiche "Sanremo":

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Wenige Meter weiter, die Grenze nach Frankreich. Ich befuhr sie um ca. 13.30 Uhr.

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Hier wurde ich von den französischen Grenzern angehalten. Sie wollten wissen, was ich hinten
in dem Koffer hätte. Verständlich, nach dem was jüngst in Frankreich alles passierte. Auf
Englisch sagte ich, ich schlafe im Auto, dadurch ist im Koffer das Campingzeug. Alles OK :!:


Der Blick, zurück zur Grenze:

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Auf der Weiterfahrt, der Küste entlang, Richtung Monaco, eine Baustelle. Nichts
aussergewöhnliches, doch die Ampel. Diese zeigt ganz unten per Zeit die Zeit an,
bis es wieder Grün wird:

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Monaco ist erreicht. Es liegt mir zu Füssen.
Der Tennisplatz, auf dem Boris Becker Erfolge einsahnte:

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Ein Passagierschiff läuft ein, ein weiteres liegt bereits vor Anker:

Bild

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Im Hintergrund, oberhalb der Festung, der Grimaldi-Palast:

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Noch ein Selfi, was ich überhaupt nicht beherrsche:

Bild


Nun aber runter nach Monte Carlo. Sehr schöne Serpentienen führen hinab.
Da kreuzt auch schon die Hauptstrasse:

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Ein Brautpaar, recht (un)vermögend:

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Und schon bin ich dort, wo die Formel 1 im Autodrome di Monte Carlo entlang düsen.
Momentan steh ich noch entgegen der F1-Fahrtrichtung. Das werde ich sofort ändern,
wenn ich durch den Tunnel durchfahren habe.

Bild


Gesagt getan. Durchgefahren, Lärm (Drehzahl + Auspuff) gemacht :D am Ende 2 x links
und dann nach rechts abgebogen und nochmals durch den Tunnel. Dann am Schwimmbad
entlang zur berühmt berüchtigten Kehre: "La Rascasse":

Bild

Leider extrem viel Bauarbeiten wegen einer grossen anstehenden Bootsmesse.
Überall Bauzäune, verengte Fahrbahn, keine Möglichkeit anhalten zu können.


Die Fahrt muss weiter gehen, also raus aus Monte Carlo.
Bevor ich mich versah, war ich in einem Tunnellabyrinth, in den Bergen
von Monte Carlo, was keiner, der es nicht weiss, nicht für möglich hält:

Bild

Bild


Eine Situation in mehrfacher Weise, die mich an den Rand meiner Belastbarkeit brachte.
Keine Orientierung, dazu Platzangst in Tunnels, von denen kein Ende zu erkennen ist.
Verkehrsschilder soll ich auch noch rechtzeitig erkennen, lesen in einer Sprache die ich
nicht beherrsche. Nebenbei aufs Navi achten und hinhören was es mir sagt. Boa äh,
war ich froh wieder Tageslicht zu haben.


Dann eine recht seltene Situation, ich erhielt Bewunderung:

Bild


Von Monaco aus ging es über Nice (Nizza) nach "Villeneuve Loubet Plage".
Dort fuhr ich folgenden Campingplatz an:

http://www.parcdesmaurettes.com

Bild


Zur Freude, hier sprach man u. a. auch Deutsch.

Tagesetappe belief sich auf 221 km. Endstand an diesem Tag: 220.263 km.

Auch hier, wie bei allen Campingplätzen zuvor, zeigte man mir mehrere Stellplätze,
die zur Auswahl standen. Nicht lange überlegt, gleiche entschieden:

Bild


Attraktive Nachbarschaft. Es ergab sich auch noch ein nettes Gespräch mit dem älteren
Schweizer Ehepaar aus Bern. Sie kommen seit Jahrzehnten dorthin. Er Rentner, der seine Zeit
dort verbrachte, sie kam mit dem Ferrari angereist:

Bild

Bild

Bild


Auch hier, kein Speiselokal. Nach dem Duschen in Richtung Stadt. Zu Fuss, versteht sich.
Nachdem es immer noch die Sprache war, die ich nicht beherrsche, war es nahe liegend die
amerikanische Botschaft = MC Donald auf zu suchen. Natürlich mit Problemen. hier musste
ich um Hilfe bitten. Denn hier muss man am Automaten seine Bestellung buchen, Coupon
ziehen und zur Kasse gehen. Hier wurde man per Nummer aufgerufen wenn sein Essen fertig
war. Dann wurde auch bezahlt. Ich bekam den schlechtesten Burger, den ich je in meinem
Leben gegessen hatte. Überlagert, somit alt wie trocken. Reklamiere mal, wenn du die Sprache
nicht sprichst. Keine Chance, ergo essen, weil, man muss ja mal etwas essen.

Zurück und ins Schlafgemach: "Opel Monza". Das Zelt aufbauen habe ich mir dann generell
gespart. Morgens alles abbauen, reinigen und verstauen, nein. Im Opel Monza schlief ich ja gut.
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hoko
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Re: Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. Teil 2

Beitrag: # 3737Beitrag hoko »

Hallo Klaus,

Danke für den ersten Teil deines Reiseberichtes ...
sowas verschlinge ich immer gern !
da bekomm ich Irgendwie fernweh !! :mrgreen:


Gruß Heiko
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Von Usedom nach Lissabon per Oldtimer. 4. Tag

Beitrag: # 3743Beitrag gentleman-driver »

Tag 4 der Reise am 18.09.2016:

Auch an diesem Tag wieder früh los.

Zuvor noch ein Blick über die Mauer, hinüber zum Mittelmeer. 7.33 Uhr und Sonnenaufgang:

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Nach dem ich Cannes passiert habe und Richtung Frejus auf der D6007 / DN7 war,
über den "Parc de I Esterel", diese schönen Landschaftsbilder:

Bild

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Bild


Hier die Abzweigung nach ST. Tropez, die ich auch nahm:

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Über Toulon und Six-Fours-les Plages und kurz vor 15.00 Uhr erreichte ich den
Campingplatz: "Santa Gusta" in La Ciotat:

Einen, sorry & erlauben Sie mir den Ausdruck, geilen Platz zum Übernachten:

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Da oben, unter der Kiefer, da steh der Opel Monza:

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Das Bild machte ich von aussen, also ausserhalb des Campingplatzes, als ich vergeblich
nach einem Lokal / Restaurant / Pizzeria mehr als 1 Stunde suchte. Ohne Erfolg und der
Campingplatz sich, trotz 2 Sterne, auch noch als katastrophal erwies. Nicht einmal über
einen Kaffee-Automaten verfügte dieser. Das sollte ich dann am nächsten Morgen spüren.
Nicht einmal Steckdosen waren im Waschraum vorhanden. Somit ein Aufladen vom Handy
nicht möglich. :x

Hier mein Abendessen, eine Mitgabe / Notration einer Nachbarin von mir, mit Apfelschorle
bzw. Cola aus dem Monza, was ich von zu Hause mit genommen hatte:

Bild

Bild


Der Blick entschädigte den Hunger ein wenig:

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Der Opel Monza zeigt inzwischen "Kampfspuren". Seitlicher Dreck und schwarze Felgen vorne:

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Diese Tagesetappe ging über 212 km. Die ersten 1.100 km sind gefahren.
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Beitrag: # 3748Beitrag gentleman-driver »

Tag 5 der Reise am 19.09.2016:


Es ist etwas wunderbares, früh auf zu stehen (Ca. 7.00 Uhr) Zeit sich nehmen und
zu haben, sehen zu können, wie der Tag auch aufsteht. Diese samten Farben,
es ist schon einzigartig. vor allem dann, wenn man so einen gut gelegenen Platz hat:

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Dieses Erlebnis tröstet ein wenig darüber hinweg, das, wie im vorigen Teil schon
angesprochen, es nichts zum Frühstücken gab. Nicht einmal einen Automaten um sich
einen Becher Kaffee kaufen zu können.
Dann kam hinzu, anstatt das ich fahren kann, musste ich warten bis die von der
Rezeption kamen. War es 8.30 Uhr oder sogar erst 9.00 Uhr. Erst dann konnte ich los,
Richtung Marseille, ohne Kaffee, mit nüchternem Magen. Nicht so lustig.

Dann kam die Situation, an die ich mich ungern erinnere. Ich musste durch Marseille.
Ein Alptraum. Strassen, wie man sie aus US-Serien kennt. 3 z. T. 4 stöckig übereinander.
Eine Verkehrsdichte, die alles bisherige übertraf. Verkehrsschilder, für mich nicht lesbar.
Das Navi wünschte auch Beachtung und dann kamen noch "Mautstellen"! Oh mein Gott!
Ich war am Rande meiner Belastbarkeit ! :roll:
Komme ich da unbeschädigt wieder raus :?: Ohne nervlichen Zusammenbruch :?:

Irgend wann war Licht am Tunnels Ende, Marseille hinter mir. nicht nur dies, auch war ich
in richtiger Richtung. WOW und bei nächster Gelegenheit eine Pause, das musste sein.


Von Marseille war ich Richtung: Le Pennes-Mirabeau, dann links weiter nach:
"Chàteauneuf-les-Martigues" und weiter nach "Martigues".

Links hinten sieht man Marseille und das Mittelmeer:

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Zur rechten Seite das grosse Binnengewässer: "Etang de Berre" und den: "Aeroport
de Marseille-Provence":

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Airfrance im Anflug auf Marseille. Keine Frage, wo ich bin:

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Der Hafen von Martigues:

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Zum Teil fuhr ich auf Meereshöhe, z. T. auch mal niedriger:

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Und dann wieder über den Dächern von Martigues:

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Im weiteren Verlauf hatte ich links von mir wieder das Mittelmeer:

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und seine Containerschiffe:

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Nun führte mich der Weg nach: "Port-Saint-Louis du Rhòne". Im weiteren Verlauf über
die D35 in und durch die: "Camargue" nach "Arles". Von dort nach: "Montpeller".
Ab dort suchte ich den Weg wieder zur Mittelmeerküste. Durchfuhr: "Sète" und suchte
mir danach einen Campingplatz. Der Tag war noch nicht so alt, doch der Hunger sehr
gross. Der mir im Navi angezeigte, gut ausgeschilderte Campingplatz mit Sternen erwies
sich als: "Fermè"! (Geschlossen) Weiter ging die Reise, nach dem nächsten lt. Navi.

Den angesteuert, angemeldet und, die wollten "KEIN" Bargeld, "NUR" Kreditkarte.
Na ja, diese wollte ich so gut wie nie benutzen, galt mir mehr als Sicherheit im Notfall.

Nach einer Tagesetappe von 244 km der Camping-Platz, der einen ordentlichen Eindruck
machte:

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Doch dann bemerkte ich, bin im falschem Aerial. Deutsche Nachbarn angesprochen,
die meinten: "Egal", soll bleiben. Ich entschied mich zum Umzug ins richtige:

Bild


Hier muss zuvor eine extrem grosse Beachparty gewesen sein. Der Einkaufsmarkt war
mehr als die Hälfte leer an Ware. Die dortigen Buden zu. also nichts zu essen. Auf
Nachfrage hiess es: "Andere Seite des Campingplatzes, da gibt es Pizza"!
Dort angekommen, diese Pizzabude, draussen, machte erst spät auf. Mann musste
jedoch seine gewählte Pizza im Lokal bezahlen, bekam einen Bon. Diesen gab
wiederum dem Pizzabäcker, draussen in seiner Bude.
Nach fast 30 minütiger Wartezeit wurde ich aufgerufen, als meine dann fertig war.
Gegessen + 2 Bier und ab ins Bett, ich war ebenso fertig.
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Beitrag: # 3759Beitrag gentleman-driver »

Tag 6 der Reise am 20.09.2016:


Nach einem ruhigen Aufstehen, die Bude für Croissant und Kaffee machte
nicht so früh auf, machte ich mich wieder auf die Reise.

Bald zeigte sich die Weite der Landschaft in Richtung: "Perpignan":

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Dann, in Perpignan Nord, mitten in einem Kreisverkehr, ein quer zur Fahrbahn
stehendes Gendarmerie (Polizei) Motorrad. Was ist los :?: :?: :?:

Ein Blick nach rechts, Richtung Autobahnmautstelle, löste die Ungewissheit. Ein schwer
bewachter Geldtransport aus 2 Fahrzeugen. Flankiert von mehreren Gendarmerie Pkw's
und weiteren Motorrädern:

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Als dieser vorbei war, löste sich alles schnell auf und es ging flüssig weiter.
Ich orientierte mich nach Perpignan wieder Richtung Mittelmeer-Küste.
an dieser entlang wollte ich Spanien erreichen.

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Dann bot sich zur linken Seite eine der seltenen Aussichtsplattformen,
zum Anhalten an:

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Da hinten muss ich entlang und noch weiter, denn da hinten ist Spanien :D :

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Ein Blick zurück, nach dem ich die wunderbare Ortschaft: "Banyuls sur Mer"
mit extrem schmale und kleine Strassen passiert hatte:

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Auf diesem Bild ist sehr deutlich der Strassenverlauf (Pass) zu erkennen,
den ich noch fahren werde und mich zum Grenzort: "Cerbère" führt:

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Den durchfahren und ich habe Spanien erreicht:

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Es folgte: "Portbou" als erster Spanische Ort. Es war eine der schönsten Passfahrten,
die ich je machte, wenn überhaupt die Schönste. Hier ein Überblick dieser
Küsten-Pass-Strecke:

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Im Nachhinein erfuhr ich: Wäre ich in "Llanc", am gelben Pfeil mit der Nummer 1 links
abgebogen, nach: "Cadaques Port Lligat", gelber Pfeil, Nummer 2, hätte ich das ehemalige
Wohnhaus und jetzige Museum vom Salvador Dali ansehen können.

So aber führte mich der Weg über "Figueres" wieder ans Mittelmeer nach:
"Sant Pere Pescador" auf den Campingplatz: "Camping Riu"
http://www.campingriu.com

Diese Tagesetappe ging über 237 km.

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Sauber, freundlich und zu Essen gab es auch leckeres.

Der Schönste Tag, meiner bisherigen Reise. Fantastisch :!: :D
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