Die Reisedokumentation.
Teil 1:
Der Tag, der Abreise, näherte sich.
Reiners Wünsche waren besorgt. U. a. 4 Kartons von diesem Angebot:
Ein Karton mit
"Zucker" Zwieback wurde mir geliefert.
Alles da und ich packte am Samstag den Monza.
Mehr geht nicht:
Neben dem Navi, sicherheitshalber auch alt bewährtes:
Der Sonntag war dazu geplant, Ruhe zu haben, vor der langen Fahrt.
Denn, diese musste ich in der Vorbereitung umplanen. JA!
Grund:
Reiner erzählte mir am Telefon, seine Liebe zum italienischem "Parma-Schinken".
Auch den Unterschied zw. dem Parmaschinken und dem spanischen Serrano-Schinken.
Ganz klar, der "Parma"-Schinken ist sein Favorit.
Ich, mit meinen sehr guten italienischen Kontakten, kontaktierte Emanuelle
in Modena, ohne das Reiner etwas darüber wusste. Ich mailte auf englisch meinen
Wunsch, einen "ganzen" Schenkel ohne Knochen bei ihm zu kaufen. Den würde ich
am Montag, bis Mittag, bei ihm holen.
Soweit alles gut.
Dann, am Samstag, ein Telefonat vom Reiner. Was ich jetzt hörte, lies mein Herz
stehen. Reiner erzählte mir, er habe gerade einen ganzen "Patta-Negra", die Edel-
Version vom Serrano-Schinken, für seine Gäste gekauft.
Ich erschrak und dachte mir: Was machst du jetzt
Ich kann ihm doch nichts
vom Parma-Schinken sagen. Soll ich noch den holen oder nicht
Dem Emanuele
habe ich den Kauf zu gesagt. Sehr schwierige wie peinliche Situation.
Durch die Zeilen versuchte ich eine Antwort vom Reiner zu bekommen, ohne mit dem
Eigentlichen raus zu rücken. Ich weiss nicht, ob mir es gelungen ist.
Es bleibt wie es ist, ich fahre von zu Hause aus direkt nach Modena zum Emanule.
Es kam noch schlimmer
Sonntag ein Anruf von ihm. "Kannst du mir noch eine Sense besorgen
"
Ich:
Reiner, ich bin in Bayern und es Sonntag, da hat nichts offen
Reiner:
Ja, schon. Doch Morgen, vor der Abfahrt, meinte er.
Er war ja der Meinung, meine Reiseroute verläuft so. Nämlich:
Rosenheim - München - Stuttgart - Karlsruhe - Freiburg und
dort nach Frankreich rüber, runter nach Marseille.
Das ich komplett eine andere Route, diese.
Gelbe Punkte, der Verlauf der Hinfahrt.
Rote Punkte, die der Heimreise mit all ihren Zwischenstopps.
Also über den Brenner nach Italien fahre, wusste er nicht. Erst recht nicht,
das ich eine Deadline um 12.00 Uhr in Modena (Italien) habe.
Ich:
Ich schau was ich tun kann. Wenn er nichts von mir hört, habe ich nichts bekommen.
Nach dem Telefonat, gegooglet. BayWa, Öffnungszeit = 6.30 Uhr passt.
Doch leider nur Baustoffe. Ich fragte eine Nachbarin und erhielt einen guten Tipp.
Dort die Öffnungszeit: 8.00 Uhr. Spät, ich will jedoch nichts unversucht lassen.
Also, den Beginn des morgigen Abreisetages kurzfristig neu geplant.
Ehrlich gesagt, fiel es mir sehr schwer. Im Kopf hatte ich Mental alles geordnet und
gespeichert. War sehr gut auf die ca. 2.100 km eingestellt. Jetzt musste ich mich
der neuen Herausforderung stellen.
Sonntag, die Abreise
mit diesem KM-Stand:
Bzgl. der Deadline in Modena fuhr ich bereits um 7.15 Uhr los. Der erste Weg führte
mich ca. 22 km in entgegen gesetzter Richtung und das während der Rushhour, zu
dem landwirtschaftlichen Handel.
8.00 Uhr, sie öffneten und ich war da. Auch eine Reiners Wünschen entsprechende
Sense samt Stiel und Schleifstein war schnell gefunden. Dank guter Beratung dort.
Bezahlen und zum Auto.
Schnell noch Photos gemacht und Reiner zugemailt:
Der Monza war einschliesslich Rücksitzbank voll bepackt. Doch auch dafür
habe ich noch einen Platz gefunden. Das Sensenblatt mal ganz tief in den
Analen des Kofferraums. Grenzkontrolle, man weiss ja nie.
Schon kam eine mail von Reiner mit folgenden Text:
"Wo ist der Schleifstein?"
Ich verärgert darüber, schrieb ihm:
"Musst du Bild grosss machen und guggen!"
Wegen der langen Stauzeiten der Rosenheimer Rushhour musste ich einen anderen
Weg zur Autobahn wählen. Einen längeren zwar, der jedoch einen, der keine Staus
beinhaltete.
Na, das kann wettertechnisch bis zum Brenner Pass heiter werden. Hoffentlich
schaffe ich es rechtzeitig bis zum Emanuele. Denn der geht um 12.00 Uhr zu Tisch.
So, nach ca. 330 km stand ich um ca. 11.30 Uhr vor der Portea von Emanuele
in Modena. eine Pause konnte ich mir nicht erlauben.
Emanuele stand da und wartete schon. Ich habe ihn beim Verlassen der
Autostrada angerufen.
Er zeigte mir seine heiligen Produktions-Hallen. Angenehm kühl dort.
Anschliessend folgte das grosse Produkttesten:
Nun brachte er mir meine Bestellung. 8,5 kg ohne Knochen:
Noch schnell ein Selfie:
Und noch mit einem Poster, von seinem ehemaligen OPEL GT:
Bezahlt, verabschiedet, jedoch nicht ohne eine Einladung von ihm zu
erhalten. Wenn ich nach 3 Wochen, bei meiner Rückfahrt von Fontanelatto
bin und bis 12.00 Uhr bei ihm bin, bin ich zum Lunch eingeladen.
Ein Mann, ein Wort.
Kurze Wegerklärung zu Autostrada und los ging es.
Der lange Weg von ca. 1.700 begann.
Modena Richtung Parma, dort am AB-Kreut runter nach La Spezia, an Mittelmmer.
Phantastische Autobahn. Rauf / Runter, Links / Rechts und leer.
Vor La Spezia rechts nach Genua.. Danach über die Grenze nach Frankreich.
Hier nach über 500 km der nächste Tankstopp und die erste Paus seit Modena.
Jetzt nur immer am Mittelmeer entlang, Richtung Spanien.
Der Tag neigt sich:
Marseille war umfahren, Montpellier passiert.
Kurz vor 3.0 Uhr, inzw. Dienstag, eine Schlafpause:
Nach gut einer 3/4 Stunde schlafen, ging es weiter. Ca.800 km noch vor mir.
Der Tiefpunkt an Müdigkeit war erreicht. Doch die aufgehende Sonne,
das erwachen = hell werden des Tages über dem Mittelmeer und das im
Rückspiegel gesehen, gaben wieder Kraft.
Ein Frühstück, ein Kaffee, das ist es jetzt:
Es gab vom Personal noch ein grosses Interesse an meinem Monza und die Reise,
die der Monza zu bewältigen hat.
Weiter geht es an Perpignan vorbei zur Spanischen Grenze. Nach Überqueren
weiter nach Barcelona und Valencia. Dort rechts rauf Richtung Madrid um dann
mal links Richtung Alicante ab zu biegen. Danach heisst es irgend wo mal,
rechts ab von der Autostrada. Was ich sah, war mir von meiner 2016 Reise her
bekannt.
Die Uhr zeigt: "13.43 Uhr" und ich stehe wo
Hier:
Nur noch durch den Ort, zum Reiner. Von oben ranfahrend hupte ich.
Ich wurde nicht gehört, nicht bemerkt. Sie waren alle sehr beschäftigt.
Erst als ich vor seiner Porta stand nahm man(n) mich wahr. Herzlich wurde
ich empfangen. Erstaunt darüber, das ich bereits da bin. Damit bzw. so früh
hat keiner mit mir gerechnet.
Endstand, 2.183 km in weniger als 31 Stunden.
Jetzt hat der OPEL Monza erst ein mal eine Pause verdient.
Die Kampfspuren einer doch zügigen Reise:
Jetzt hiess es, schnellstens die Lebensmittel ausladen und in die Kühlung
bringen. Danach mein Gästehaus: "Casa Klaus" beziehen.
Jetzt den wohlverdienten Kaffee, die erfrischende Dusche und sich mit
den bereits anwesenden Gästen bekannt machen.
Runter kommen, heisst es jetzt. Die Ankunft geniessen, was nicht lange anhielt.
Meine Digi Kamera gab unverhofft ihren Geist auf und ich musste kurzfristig
mir eine Neue kaufen. Ab in den Monza und nach Elche zum Media Markt.
Die nächsten Tage standen im Schatten seines 60zigsten, sind privat
und bleiben es.
Der Monza präsentierte sich so in Süd Spanien, immer auf der Suche nach Schatten:
Ein paar Eindrücke von Reiners Hacienda möchte ich nicht vorenthalten.
Neben dem Grundstück und auch in dieser Grösse, keine Seltenheit.
Algave mit ihrem Blütenstengel:
Kakteen, die eine prächtige Blütenpracht entwickelt.
Die Schnecke stört sich nicht an den Stacheln:
Auch das ist öfters dort zu sehen, Tiere:
Eine Sonnenanbeterin, in den Blüten am Eingang, Torbogen:
Mittwoch, einen Tag später, Reiners Geburtstag. Jetzt war es Zeit, ihm seinen
"Parma-Schinken" zu überreichen. Über Nacht hatte ich ihn im Monza kühl
versteckt gehalten: