Den unten angehängten Text hat der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V.
heute an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments verschickt, sowohl in deutscher
als auch in englischer Sprache. Am Dienstag fällt eine wichtige Vorentscheidung zum Bann
von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die längerfristig auch Auswirkungen auf
die historische Mobilität hat. Wir benötigen schließlich Kraftstoffe für unsere Fahrzeuge,
es können aber gerne auch alternative Treibstoffe sein. Dazu braucht es aber Technologieoffenheit.
Hier der deutsche Text:
Betreff: Verbot von PKW mit Verbrennungsmotoren
Sehr geehrte Abgeordnete des Europäischen Parlaments,
Europas wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wurde bislang von einem freiheitlichen
Wettbewerb um die besten Technologien getragen. Dies sind hervorragende Rahmenbedingungen, um den großen Herausforderungen des Klimaschutzes zu be-
gegnen,
auch im Verkehrssektor. Doch anstatt nur klimapolitische Ziele vorzugeben und
deren Erfüllung dem Markt mit seinen innovativen Ingenieuren zu überlassen,
setzt die Politik auf einseitige Technologievorgaben, in dem sie die Elektrifizierung
als einzig mögliche Klimaschutzlösung vorgibt.
Dadurch stehen Klimaschutz, Energiesicherheit und die wirtschaftliche Leistungs-
fähigkeit in Europa auf dem Spiel! Mit dem geplanten Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren koppelt sich die EU von der für den Klimaschutz unverzichtbaren
globalen Defossilisierung des Verkehrssektors ab.
Den Ingenieuren in der EU wird die Chance verwehrt, durch die Entwicklung von Hochwirkungsgradmotoren und der Produktion von regenerativen, CO2-armen und
-neutralen Kraftstoffen wie E-Fuels und XtL den global einsetzbaren Verbrennungsmotor
zu einem klimaschonenden Antrieb der Zukunft zu machen. Im Sinne einer echten Technologieoffenheit sollten sämtliche Lösungen einen Beitrag zum Klimaschutz
beitragen dürfen, das gilt für Elektroautos ebenso wie für Verbrenner.
Mit einem Verbot von Automobilen mit Verbrennungsmotoren gibt Europa ohne Not
eine enorme Wertschöpfung aus der Hand, die von China, Südkorea und anderen technologieoffenen Ländern übernommen wird. Eine Electric-only-Strategie vergrößert
zudem die Abhängigkeit von totalitären Staaten wie Russland und China, wie erste Lieferengpässe für die Batterierohstoffe zeigen. Darüber hinaus gefährdet diese
Politik den sozialen Frieden: Die individuelle Mobilität mit dem eigenen PKW wird
absehbar deutlich verteuert und für einkommensschwache Haushalte unerschwinglich.
Der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. arbeitet seit 1976 für den Erhalt
des historischen Kulturguts und die prägende Geschichte der individuellen Mobilität.
Das Bewahren alter Kraftfahrzeuge als Zeugen der europäischen Entwicklung kann mit alternativen Kraftstoffen ohne Probleme CO2 neutral fortgesetzt werden und ist überaus nachhaltig.
Die Produktion von alternativen Kraftstoffen bietet zahlreichen heute armen Ländern
mit hoher Sonneneinstrahlung und/oder großer Windkraft beste Chancen zur wirtschaft-
lichen Entwicklung. Genauso wie Wüstenstaaten durch ihre fossilen Bodenschätze zu
Reichtum und wirtschaftlicher Stärke gekommen sind, dürfen wir anderen Staaten eine
solche Einnahmequelle und damit auch Entwicklungsmöglichkeiten nicht verbauen.
Wir bitten Sie daher: Stimmen Sie mit NEIN zum geplanten Verbot von Verbrennungs-
motoren ab 2035 und sagen Sie JA zur Anrechnung von regenerativen Kraftstoffen
wie E-Fuels und synthetischen, biobasierten Kraftstoffen.
Machen Sie Europa zur führenden Staatengemeinschaft beim Klimaschutz-und der Energiesicherheit. Die Menschen in Europa und das Klima werden es Ihnen danken.
Verbot von PKW mit Verbrennungsmotoren
- gentleman-driver
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